Alle haben ein Staatsbüro, die deutschen Ex-Kanzler. Über den Sinn eines solchen Büros für Exe kann man trefflich streiten. Warum ausgerechnet Angela Merkel neben ihrer üppigen Rente von 15.000 Euro brutto pro Monat mit den Kosten für einen Bü­ro­lei­ter, zwei Re­fe­ren­ten, eine Büro- oder Schreib­kraft und einen Chef­kraft­fah­rer vom deutschen Steuervolk ausgestattet wird, dafür gibt es keine sinnvolle Erklärung. Auch dass die Dame in einer Staatskarosse von Audi mit einem Vierliter-Biturbo-V8 und 435 PS durch die Gegend kutschiert, wird kein Normalo begreifen.

Merkels Luxus-Ausstattung

Wenn die politische Wirklichkeit zur Geltung käme, müsste der Merkel die Luxus-Ausstattung eigentlich von den USA finanziert werden. Denn mit Merkels NATO-Haltung zum Beispiel - sie behauptet tatsächlich vom US-Bündnis, es sei „friedenserhaltend“ - vertritt die Ex eigentlich eher US-Interessen als die der Deutschen. Obwohl die USA als größter Kriegstreiber gelten dürfen, sondert Merkel solche Sätze ab: "Deutschland und Amerika sind auf das Engste miteinander verbunden“. Dass US-Präsident Biden sie eine „Freundin“ nannte, versteht sich.

Kündigung der Schröder-Finanzhilfe

Ziemlich eindeutig erfolgte die Kündigung der Schröder-Finanzhilfe durch den Haushaltsausschuss des Bundestages wegen dessen Haltung zu Russland. Lange Jahre hatten unterschiedliche deutsche Regierungen ein halbwegs neutrales Verhältnis zu Russland. Im Zuge des Ukrainekriegs, der von der NATO-Einkreisung der Russischen Föderation ausgelöst wurde, wurde der russische Nachbar zum Feind erklärt. Als Schröder jüngst gegen die Kündigung der Finanzhilfe klagte, verlor er den Prozess, obwohl die Kündigung nichts mit Recht und Gesetz, sondern mit politischer Bestrafung zu tun hatte.

Apanagen aller Ex-Kanzler?

Sehr speziell ist deshalb auch die Begründung des Gerichtes für den Büro-Entzug. Man könne nicht für Schröder entscheiden, weil es "an der erforderlichen Überzeugung der Beteiligten (fehle), dass die Bundeskanzler a. D. einen entsprechenden Anspruch haben". Zwar rudert das Gericht im Plural, widmet sich aber keinesfalls einer General-Entscheidung über die Apanagen aller Ex-Kanzler. Schröder soll für mangelndes Wohlverhalten bestraft werden, sonst niemand.

Dem Gericht fehlt die Überzeugung

Die Begründung des Gerichts muss man mal auf andere Rechtsfälle anwenden: Wie klingt z. B. in einem Betrugsfall diese Entscheidung: ‚Dem Gericht fehlt die Überzeugung, dass der Betrogene einen Anspruch auf Entschädigung habe‘. Der Begriff „Überzeugung“ ist natürlich keine juristische, sondern eine politische Kategorie. Die Gerichtspräsidentin Erna Xalter fiel schon einmal durch eine sonderbare Wortwahl auf.

Der nichtrichterliche Bereich

Die Bewältigung von „Belastungsspitzen“ hielt sie in einem Interview nur für möglich, wenn ein Gericht „auch in den nichtrichterlichen Bereichen zusammenhält“. Der „nichtrichterliche Bereich“ - was mag der sein? Politische Vorlieben oder Gutdünken oder Kumpanei? Mit dem Corona-Regime verfiel das deutsche Rechtswesen zunehmend dem politischen Tendenz-Betrieb; der Ukraine-Krieg lässt diesen Verfall immer deutlicher hervortreten.

Erforderliche Neutralität aufgegeben

Längst hat die deutsche Justiz ihre erforderliche Neutralität aufgegeben. Zwar sagt die ständige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, es müsse sichergestellt sein, dass der Richter ein unbeteiligter Dritter ist. Aber der in Medien und Politik herrschende Russenhass macht leider vor der Justiz nicht halt. Was den vom offiziellen Recht gebeugten Bürgern bleibt, ist die Suche nach ihrem Recht auf Straßen und Plätzen.

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Auch "Ich habe mich stets korrekt verhalten" - Wulff spendieren wir ein Büro.

Stefan Boehnke
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Das erodierte politische System durch die Laientruppe interessiert mich nicht, also kommentiere ich auch nicht. Hoffentlich werde ich nachfolgend nicht von der "Fancy-Naeser-Brigade" im Morgengrauen überfallen oder muß zur Strafe bis zu 5...

Das erodierte politische System durch die Laientruppe interessiert mich nicht, also kommentiere ich auch nicht. Hoffentlich werde ich nachfolgend nicht von der "Fancy-Naeser-Brigade" im Morgengrauen überfallen oder muß zur Strafe bis zu 5 Std./Tag System-TV schauen.

Hingegen zeige ich ein sehr großes Interesse für die Kunst des Schreibens, die nur aus freien Gedanken entstehen kann. Kurz um, nicht der NATO-Sprechlaut "Angriffskrieg der Russen auf die Kokaine" wird blindlinks vom Autor übernommen, sondern jetzt läßt der Halbsatz

"..., der von der NATO-Einkreisung der Russischen Föderation ausgelöst wurde ..."


das Grundübel des Krieges wahrheitsgemäß es richtig erkennen.

Chapeau, für die sehr feine Ziselierung. <Ich hoffe mich noch im Thema zu befinden ;)))>

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Josh
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Lieber Uli Gellermann!
Bei genauerem Nachdenken war nun wirklich nicht alles so falsch, was dieser Altkanzler machte und deshalb hat er all das nicht so verdient, wie man gerade mit ihm umgeht. Ganz fatal war natürlich die Einführung der Hartz-4...

Lieber Uli Gellermann!
Bei genauerem Nachdenken war nun wirklich nicht alles so falsch, was dieser Altkanzler machte und deshalb hat er all das nicht so verdient, wie man gerade mit ihm umgeht. Ganz fatal war natürlich die Einführung der Hartz-4 Gesetze. Dann gab es den Jugoslawienkrieg, in den er sich mit Hilfe unserer NATO-medien und den Kriegstreibern Blair, Fischer und Scharping hineintreiben ließ. Da gab es die unsoziale dreistufige Benzinsteuererhöhung und das Festhalten am damaligen Bahnchef Mehdorn, der die bereits privatisierte Bahn weiter zerstörte. Diese Negativliste könnte man natürlich noch fortsetzen. Jetzt aber mal die andere Seite dieser Person. Gerhard Schröder hat in einem Gespräch mit dem Zeitjournalisten Joffe zu dessen Überraschung den Jugoslawienkrieg später bereut, worüber natürlich nicht groß im Fernsehen berichtet wurde. Trotz Beeinflussung seines Außenministers Fischer gab es ein Nein für den Irakkrieg. Er widersetzte sich damals einer weiteren Benzinsteuererhöhung, welche die Grünen und sogar Oskar Lafontaine forderte und unter seiner Kanzlerschaft gab es keine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Das war für ihn nicht einfach, denn er wurde immer wieder von unserem neoliberalen Fernsehen und den sogenannten Wirtschaftsweisen (Rührupp, Raffelhüschen, Miegel etc.) in diversen Talkrunden hart bedrängt. Er verlor ja die Wahl 2005 nur knapp trotz der oben zuerst genannten Untaten, was ihn ja am Wahlabend sehr verärgerte. Vielleicht hatte er auch ein Gespür dafür, was man den Deutschen gerade noch zumuten konnte. Denn wir wissen ja, dass die Bevölkerrung in Frankreich sehr empfindlich auf Benzinsteuererhöhung und Verlängerung der Lebensarbeitszeit reagiert. Erst nach 2005 ging es mit der SPD richtig bergab. Schuld daran war Müntefehrings rasche Erhöhung des Renteneintrittsalters und das transatlantische Kuscheln. Ich muss sagen, ich finde es ganz großartig, dass dieser Altkanzler trotz der Zerstörung seiner Persönlichkeit durch unsere kriegslüsterne Politik und unseren kriegslüsternen Medien an seiner Freundschaft zum russischen Präsidenten festhielt. Das hätte ich ihm damals bei der Einführung der Agenda 2010 nicht zugetraut. Für die Hartz-4 Gesetze wird er natürlich nicht kritisiert, während man manchmal Angela Merkel jetzt sogar noch eine damals zu große Nähe zum russischen Präsidenten vorwirft. Wahrscheinlich schaffen es unsere Medien sogar noch, den Panzlerstreichler Pistorius zum Kanzlerkandidaten aufzubauen. Nichts ist mehr unmöglich.

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Harald Pfleger
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Vor dem Gesetz sind alle Bürger gleich. Dieser Grundsatz muss auch Altkanzler Schröder gelten.

Siegfried Alisch
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Das Richter und insbesondere Richterinnen nicht wie erwartet nach Recht und Gesetz sondern "aus dem Bauch heraus" entscheiden habe ich in mehreren Prozessen schon vor Jahren aus eigener Anschauung erfahren.
Von daher wundert mich das Urteil...

Das Richter und insbesondere Richterinnen nicht wie erwartet nach Recht und Gesetz sondern "aus dem Bauch heraus" entscheiden habe ich in mehreren Prozessen schon vor Jahren aus eigener Anschauung erfahren.
Von daher wundert mich das Urteil nicht.
Andererseits (und das soll diese Rechtsbeugung keineswegs rechtfertigen) bekommt Herr Schröder gerade die Ernte seiner eigenen Saat.
Sein Bemühen um ein vernunftgemäß gutes Verhältnis zu Russland in allen Ehren - davon abgesehen aber war er der erste Kanzler dem "Neoliberalismus" (was eine schreckliche Wertschöpfung) Tür und Tor geöffnet - und damit die Grundlage dafür geschaffen hat was ihm jetzt gerade passiert. (nicht das ihn diese Entscheidung irgendwie tangieren täte - der Prozess war eh ein reines "Prinzipdingens") Herr Schröder - rein als Mensch - hat überhaupt kein Problem.
Im Gegensatz zu tausenden anderen für die seine Politik/Kanzlerschaft die Grundlage für IHRE Probleme gelegt hat.
Fazit -> null Mitleid mit Schröder - aber - vollste Empörung für das rechtsbeugende "Bauchurteil"

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Jörg Krause
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Vom “gebeugten“ Rechtsstaat zum auf“rechten“ Haltungsstaat...

GibmireinU
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Ich bin kein Rechtsverdreher und kann nicht beurteilen ob es Rechtsbeugung ist wenn man Herrn Schröder ein Büro und Mitarbeiter im Bundestag verweigert. Wenn man aber berücksichtigt dass bisher allen Ex-Kanzlern dieses Privileg zugestanden wurde...

Ich bin kein Rechtsverdreher und kann nicht beurteilen ob es Rechtsbeugung ist wenn man Herrn Schröder ein Büro und Mitarbeiter im Bundestag verweigert. Wenn man aber berücksichtigt dass bisher allen Ex-Kanzlern dieses Privileg zugestanden wurde und vor allen Dingen einer Politikerin wie Frau Merkel dieses Privileg immer noch zugesteht, dann ist das schlicht eine gewollte Erniedrigung und eine Ungleichbehandlung. Wenn ich die beiden Kanzler Schröder und Merkel vergleiche, so würde ich Schröder sofort als den besseren Kanzler bezeichnen, der zumindest sich bemüht hat die Interessen der Bürger seines Landes
zu verteidigen, was ich von Merkel nicht sagen würde. Am meisten ekelt mich das Verhalten der
SPD in dieser Sache an und wenn ich dann sehe wie Herr Steinmeier Frau Merkel den höchsten
Verdienstorden dieses Landes überreicht kommt mir die Kotze hoch. Vielleicht werden die Deutschen noch einmal froh sein dass es mit Schröder noch einen lebenden Politiker gibt der von den Russen respektiert wird und ggfls mit diesen verhandeln kann.

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Alexander
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Hallo Interessierte am Welt- Rechtsystem, wann gab es jemals auf dieser Welt das Recht auf Rechtsstaatlichkeit?
Egal, welches System die Macht zum Recht hatte/hat gab es viel zuviel Unrecht! Da Deutschland eine Parteien- Diktatur ist, gibt es...

Hallo Interessierte am Welt- Rechtsystem, wann gab es jemals auf dieser Welt das Recht auf Rechtsstaatlichkeit?
Egal, welches System die Macht zum Recht hatte/hat gab es viel zuviel Unrecht! Da Deutschland eine Parteien- Diktatur ist, gibt es auch nur das Recht der Partei!!!!

Das Recht auf Leben beginnt mit der Geburt eines Individuums und endet mit seinem Tod!

Solange der Mensch über Recht und Unrecht entscheidet gibt es ......................!

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Hartmut Priebe
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Offenbar ist der Judikativen die Trennschärfe zwischen Amt und Person abhanden gekommen.

Fred Stein
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Leider werden die Bürger auf der Suche nach Recht auch von den Straßen und Plätzen vertrieben. Wo es "Not tut" auch mit dem Knüppel.

Wolfgang Stauch
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